Es ist immer das Gleiche: welche Köderfarbe sollen wir nehmen? Oft entscheiden wir uns für die Farbe, die sich beim letzten Mal bewährt hat. Aus Erfahrung, aber es funktioniert. Naja, mehr oder weniger! Lasst uns mal mit Verstand an die Sache rangehen und sehen wir mal, ob es möglich ist, bessere Ergebnisse zu erzielen.
Das Erste, was man berücksichtigen sollte, ist der biologische Aspekt. Wir sehen Köder durch unsere menschlichen Augen und - wichtiger noch – außerhalb des Wassers. Unter Wasser und aus der Perspektive der Forelle, sind die Dinge dann doch anders. Forellen sind trichromate Wesen. Wie auch wir besitzen sie 3 verschiedene Arten von Zapfen als Farbrezeptoren in der Netzhaut, womit sie das Meiste des Lichtspektrums wahrnehmen können. Im Vergleich zu uns haben sie viel mehr Stäbchenzellen und das gibt den Forellen ausgezeichnete Sicht, wenn wenig Licht vorhanden ist. Insgesamt haben sie eine wunderbare Wahrnehmung von Licht, Kontrast und Bewegung.
Was kann eine Forelle wirklich sehen?
Auf dieser Basis können wir sagen, dass die Farbe des Köders, der Kontrast des Musters und die Reflektionen Schlüsselfaktoren sind. Die Auswahl ist ebenfalls vom Niveau des Umgebungslichts, vom Untergrund des Flussbetts und der Wasserfarbe abhängig. Wunderbar, aber wie treffen wir dann die richtige Wahl? Keine Sorge... ein wenig gesunder Menschenverstand wird es richten!
Licht, Wasserfarbe und Untergrund des Flussbetts sind wichtig bei der Wahl des richtigen Köders.
Fische besitzen eine Gabe: sie sind Chromatophor. Das bedeutet, dass sie in der Lage sind, den Ton ihrer Farbe zu ändern um sich der Umgebung anzupassen. Das ist die erste Sache, woran wir bei der Farbauswahl denken müssen. Wähle einen Köder, der so nahe wie möglich an die allgemeine Farbe der Umgebung, wo man fischt, rankommt. Gold Ayu zum Beispiel ist perfekt für sandige Flüsse, während der hellere Rainbow Trout GB für Kreideflüsse besser geeignet ist. Wenn keine Anbisse kommen, wählen wir besser “sichtbare” Modelle, wie die White Fry oder Copper Minnow und Stripe Gold für dunklere Stellen.
Gold Ayu: perfekt für sandige Flüsse geeignet
Mit Ausnahme des Modells White Flash, das einfarbig ist, besitzen alle anderen Farben in der Gunki Gamera Serie mehr oder weniger einen Kontrast zwischen Rücken und Bauch des Köders. Ein dunkler Rücken, ein heller Bauch, Farbtupfer, Streifen... wenn diese durch die rollende Aktion betont werden, gibt es viele Signale, die eine Forelle wahrnehmen kann. Je schlechter die Sicht (trübes Wasser, wenig Licht), um so mehr braucht der Köder ein ausgeprägtes Kontrastmuster. In solchen Fällen sind Strip Gold, Zebra Minnow und Impact Brown Trout die perfekte Wahl.
Stripe Gold: hoher Farbkontrast
Sobald die Sonne scheint, scheinen unter Wasser auch die Fische. Also sollte eine reflektierende Farbe gewählt werden. Forellen können Licht viel besser “sehen” als wir. Metallic Minnow oder Copper Trout sind ideal für diese Bedingungen. Wenn weniger Licht vorhanden ist, oder die Forellen nicht auf metallische Farben reagieren, wird es Zeit, eine matte oder transparente Version zu versuchen. In glasklarem Wasser der Ghost Fry Trout, da dieser Köder lichtdurchlässig ist und das ist viel realistischer als ein flashy Finish. Bei leicht trüben Bedingungen sind Silver Head oder Mat Fire Tiger eine gute Wahl. Leicht zu verfolgen aber gedeckt genug, um keine Fische abzuschrecken.
Mit seinem metallischen Finish, sticht der Copper Trout richtig hervor.
Gut, sprechen wir über “Farbe”. Die gleiche Logik wie bisher: starten wir mit dem, was am Meisten nachahmt: Ghost Trout Fry fürs Kiesbett, Copper Minnow für Sand und Schlamm und sogar Metallic Minnow für Unkraut. Wenn das nicht funktioniert, wird von silber auf gold gewechselt, oder umgekehrt. Notfalls werden der orangefarbene Bauch des Copper Trout oder das gelb des Spot Bass es richten. Manchmal muss man mit der natürlichen Aggression der Forellen spielen, indem fluoreszierende Farben zum Einsatz kommen. Der Snow Chart ist großartig für klare Bedingungen, während der Mat Fire Tiger besser sein wird, wenn eine dunklere Farbe mit mehr Kontrast gefragt ist. Die Erfahrung hat gezeigt, dass die Forellen gut auf gelbgrüne Farben, möglicherweise aufgrund einer UV-Reaktion, reagieren.
Die perfekte Farbe um schläftige Forellen zu wecken: Snow Chart
Die richtige Farbe zu wählen erfordert eine gewisse Logik. Man startet mit der meist gleichfarbigen und fängt an, sich anzupassen: heller, dunkler, mehr Kontrast, transparent, metallisch, matt, gold, silber... es gibt unzählige Kombinationen. Mit ein wenig Logik und durch gutes Beobachten wird es aber einfach, die richtige Wahl zu treffen und die fangende Farbe zu finden!
David Pierron, Fishing Guide in the Est of France