HARDBAITS FÜR DEN “HARTEN” START

Ich kann mich in meinem ganzen Anglerleben nicht daran erinnern, dass wir jemals so einen kalten und nassen Start der Saison erlebt haben. Normalerweise ist es relativ einfach, in dieser Jahreszeit die Hechte zu fangen, aber bis jetzt sah es so aus, als hätten die Fische ihre Gewohnheiten komplett geändert.

Ich war es zum Beispiel gewohnt, mit Softbaits jede Menge Fische zu fangen, aber es war richtig schwierig, die Fische zu einem vernünftigen Anbiss zu verführen. Die Hechte würden den Köder anstoßen, aber das war es dann auch. Die Folge: sehr oft angeschlagen, aber kaum Fische gehakt. Nach einigem Nachdenken und Werfen schaffte ich es dann, vernünftige Anbisse zu bekommen, indem ich einige der guten alten Hardbaits verwendete!

Das Angeln mit Softbaits ist schwer in Mode, aber oft kann die “Agressivität” von Hardbaits, wenn das Angeln sich schwierig gestaltet,  den Tag retten. Ich benutze gerne Jerkbaits, weil sie unter Wasser das ganze ein wenig aufmischen und es gibt einen Köder im Gunki Programm, den ich besonders liebe: der Gamera 128SP. Der Trick war, so hart wie möglich zu jerken, dann anzuhalten, wieder anfangen zu jerken und wieder anzuhalten. Während den Pausen würde der Fisch den Köder attackieren. Nicht brutal, aber ausreichend, um zumindest mehr Anbisse zu verwerten. Bei klaren Lichtverhältnissen konnte die neue Farbe Peacock sogar meine Lieblingsfarbe Metallic Perch schlagen! Bei Regen oder trübem Wasser, waren Mat Fire Tiger und Ghost Yellow Back die beste Wahl.

Wenn ich tiefer angeln musste und weniger Unruhe stiften durfte, war es der Kaiju 70S, der die Fische zum Anbiss verführte. Hier musste man den Köder langsam und gerade über Grund anbieten. Auch hier keine gewaltsamen Angriffe auf den Köder, aber ein plötzlicher “Stopp”. Ich versuchte es mit vielen der alten und neuen Farben, aber nur eine Farbe brachte mir die Fische: der Stripe Bleek!

Ich war auch mit dem Kaiju Spin 70S an abfallenden Kanten erfolgreich. Dank 35 Gramm Gewicht und Schwanzlöffel, kann man diesen Köder richtig tief anbieten. Durch den Löffel kann man ihn sogar noch langsamer fischen als die klassische Version. Normalerweise setze ich ihn fürs Power Fishing ein, aber in diesen schwierigen Bedingungen, benutzte ich den Köder wie einen klasisschen Lipless, langsam und gerade über Grund. Contrast Gold Yellow schien in diesem Fall den Unterschied zu machen. Auf diese Art und Weise konnte ich die bis dato besten Anbisse bekommen. Beim Hechtangeln kann ein Löffel, auch bei einem Hardbait, ein richtiger Vorteil sein, insbesondere dann, wenn der Himmel versucht dich zu ertrinken!

Aber wie so oft beim Angeln: was an einem Tag funktioniert, funktioniert am nächsten Tag vielleicht nicht. Denke dabei aber an den Spruch, den ich mir zurecht gelegt habe: “ist das Fischen hart, versuche es mit einem Hardbait”! Wenn die Temperaturen wieder hoch gehen, wird es mit unseren normalen Methoden wohl auch wieder klappen.

 

David Pierron, professioneller Angelguide im Osten Frankreichs

www.dfish.fr